Unser Wanderkreuzer „Wippestert“ Typ Lesure 17

Ein Wandersegelprojekt

Untertietel: Katastrophen beginnen mit „Lass und mal kurz machen… “ oder „Das sieht gut aus, fehlt nur ein bischen Farbe…“

Für unseren Start ims Wandersegeln haben wir uns eine alte Lesure 17 gekauft und werden diese über den Winter für die Reise vorbetreite.

Auf Ebay gesuch und gefunden.

Da ich schon über einige Erfahrungen im Bereich des Bootsbaus und der Renovierung von Booten besitze, konnte ich über die Äußerlichkeiten des Bootes hinwegsehen und habe mich auf die Stuktur konzentriert. Es ist soweit in Ordnung allerdings hat der letzte Besitzer/in die originalen Fenster herausgeschnitten, vergrößert und wie auf dem Bild zu erkennen ist, neue Fenster in einem Holzrahmen eingebaut. Alles in allem ein Angebot, was dem Preis von unter 1K€ inklusive Anhänger wiederspiegelt.

Was mich, zu Hause angekommen, ein wenig geärgert hat ist die Tatsache, das die Segeln (die bei der Inaugenscheinnahme schon ihre besten Tage gesehen hatten) nicht auf das Boot passen. Auf die Frage beim Verkäufer ob die Segeltaschen vertauscht wurden, habe ich keine Antwort bekommen.

Boot ohne Segel ist scheiße. Also sofort um die Beschaffung der Segel kümmern. Wieder bei Ebay. Keine Angebote gefunden. Gaby hat mir dann das Angebot einer Leisure17 gezeigt. Eine Mittelkielversion. Angerufen, Segel angefragt und gekauft.

Das Boot hat keinen Trailer und stand aufgebockt im Garten. Der Mast ist gebrochen, aber die Segel sind in Ordnung. Die Herausforderung bestand in der Bergung aus dem Garten.

Zunächst habe ich meinen Trailer mit Stützen versehen. Alles demontierbar, da erstens mein 15er wieder auf den Trailer muss und zweitens müssen die Stützen entfernt werden, um unter das aufgebocke Boot zu gelangen.

Als los und aufladen (8:30 Uhr gestartet; 12:30 angekommen; 18:30 fertig und bei Meckes)

 

Was haben die Ersatzsegel gekostet?

Zeit: unbezahlbar aber war lustig und einen Aktion mit Gaby.

Hängerumbau: 300,- € (kann man wieder verbimmeln).

Sprit: ca 100,- €.

Boot: 6,- € (wirklich, stand für 6 Euro zum Verkauf) Warum 6 € haben wir nicht herausbekommen.

Jetzt ist alles Wichtige zusammen, Boot, Segel, Motor, Trailer. Die Instandsetzung kann beginnen.

Was muss für unseren Einsatz gemacht werden.

        1. Fenster erneuern, da sie undicht und auch hässlich sind. Zudem kann man nicht mehr heraussehen.
        2. Alle Undichtigkeiten beseitigen.
        3. Trailer instandsetzen, neuen TÜV machen und anmelden.
        4. Mastlegevorrichtung bauen.
        5. Wanten erneuern (da durch die Mastlegevorrichtung auch zu lang).
        6. Sauber machen (riecht so ein wenig muffig).
        7. Ausrüsten.

Aufhübschen mit einem neuen Anstrich oder auch das Unterwasserschiff streichen und mit neuen Antifouling beschichen schenke ich mir. Es handet sich um einen Versuch ob wir zusammen Wandersegeln genießen können.

Jetzt kommt sicherlich die Frage: Er hat doch einen schönen 15er Jollenkreuzer, der ist sogar größer, schöner und segelt besser.
Ja, stimmt. Habe ich.
Der 15er ist eine Jolle mit einem Dach drauf. Diese Kajüte braucht das Boot genauso dringend wie ich einen Kropf. Ich kann auf allen Vieren hineinkriechen und mich im Boot nicht einmal drehen. Es ist noch nicht einmal möglich sich gegenüber hineinzusetzen, da die Kajüte eine lichete Höhe von 1 m hat. Durch den Schwertkasten wird alles noch einmal geteilt.

Die Leisure 17 ist kürzer aber auch ein Raumwunder. Die Kajüte ist 1,59 m hoch und fast 2 m breit. Es ist ein aufrechtes Sitzen möglich und auf jeder Seite befindet sich eine Liegefläche von fast 4m bei 0,6 m Breite. Kein Schwertkansten stört den Innenraum. Ist allerdings ein Kimmkieler mit einem Tiefgang von 0,65 m.
In meinem Verein hat jemand eine Leisure 17. Ich habe sie besichtigt und mich eigentlich sofort darin verliebt.

So genug mit dem Schwärmen. Beginnen wir.

 

1. Fenster erneuern:

Das die Fenster unansehlich und auch nicht mehr dicht und durchsichtig waren habe ich neue angefertigt. Nach der Arbeit sieht es jetzt so aus:

Ich musste die zu groß geschnittenen Fensteröffungen wieder kleiner machen, da ich auch keine Scheibe auf die verbleibenen Aufbauwandung befestigen konnte. Der erste Schritt war eine Kunststoffplatte in die Form des Kajütdaches zu formen.

Dazu habe ich die Form der Biegung abgenommen und mittels einer Biegesprehozplatte habe ich eine Fläche geschaffen auf der ich die Kunststoffplatte in Form bringen konnte.

Danach habe ich die neuen Fenster genäß der Vorlage zugeschnitten, einen Rahmen aus Aluminiumg angefertigt und den Durchbruch in das Füllstück geschnitten. (rot ?? hatte ich noch liegen und ich möchte die Kosten so gering wie möglich halten)

 

Jetzt noch anpassen an das Kajütdach und befestigen. Meine Wahl (aber bestimmt nicht die beste) sind Blindnieten und alle mit Sikaflex eingedichtet.

Die Scheibe mit Rahmen ist mit Schrauben und einer Neoprendichtung befestigt.

Die Frondscheibe gestaltete sich etwas komplizierter. Dafür habe ich zunächst eine Schablone angefertigt.

Die dann auf eine PC Kunststoffscheibe übertragen.

Da die Enden der Scheibe eine zu große Spannung hätten habe ich sie etwas gebogen und an das Kajütdach angepasst.

Das Doppelheißluftgebäse (tolles Wort) für gleichnäßiges Erwärmen.

Letzte Anpassarbeiten, dann noch den schwarzen Preimer auftragen und verkleben. Ging ganz ohne Schrauben und Nieten für die wäre auch kein Material mehr gewesen, da der Ausschnitt so groß gewesen ist.

Die Seiten möchte ich noch mit roter Folie bekleben, damit alles etwas gleichmäßiger aussieht. Bin aber mit dem Ergebnis schon ganz zufrieden. (wenn man sich den Schmutz wegdenkt)

Kosten für die Fenstererneuerung 18,50 € für das Sika. Alles anderen Materialien waren Lagerbestand und Reste.

4. Mastlegevorrichtung.

Unser Ziel ist die Mecklenburgische Seenplatte und dort gibt es viele Brücken. Also muss eine Mastlegevorrichtung her.

Zwei Dinge benötige ich dafür erstens Verlegung der Püttingeisen für die Unterwanten in den Drehpunkt des Mastens und eine Mastauflage im Heck mit Rolle, damit der Mast leicht in die Position zum Trailern geschoben werden kann.

Am Boot sind 3 mm Wanten verbaut. Auch wenn es nicht danach aussieht sind die Verlängerungen auf die Belastung ausgelegt und haben auch die zweifache Sicherheit. Da ich kein Edelstahl am Lager habe, ist alte Zeltstange und schwarzes Flacheisen zum einsatz gekommen. Ich werde sie noch in rot lackieren.

Auf einer dünnen Faserholzplatte habe ich mir die Positionen der Püttingeisen auf dem Deck und den Drehpunkt des Mastens makiert. Dann bin ich recht hemdsärmlig vorgegangen. Zuschneiden der Teile nach Augenmaß und alles zusamme geschweißt.

Überprüfen ob alles Passt. Dann noch die Abstützung am Kajütdach anbringen und der Teil ist fertig.

Die großen Teller sollen ein Eindrücken in das Dach verhindern. Sie werden allerdings nicht verschraubt, sondern liegen nur auf.

Jetzt die Maststütze. Diese habe ich an der Motorhalteung befestigt. Auch wieder aus alten Zeltstangen.

Verschraubt mit der Motorhalterung und eingesteckter Maststütze sieht das dann so aus.

Die Maststütze kann herausgezogen und zusammen oder auseinander geschoben werden. Zum Abschluss hat sie noch eine Rolle mit Nute für den Masten bekommen.

 

Ich hatte noch überlegt einen Jütbaum anzufertigen um dann mit einem Block den Masten zu stellen. Geht bei dem kleinen Ding aber alles von Hand.

Kosten: Keine außer Gas und Draht fürs MIG/MAG

5. Anpassung der Wanten.

Das gestaltete sich eigentlich als einfacher als gedacht. Der Segelladen meines Vertrauens hat mir die Rolle mit Stahldraht, Kauschen, Presslinge und Presszangen mitgegeben. Dazu die Worte „schreib auf was du gebaucht hast und das bezahlst du wenn du fertig bist.“ . Kein Verschnitt und alles passt.

Ich habe übrigens alle Wantenspanner erneuert.

Kosten: ca. 140,-€

6. Sauber machen

Tja über das Saubermachen ist nicht viel zu berichten. Im gesamten Boot ist ein leichter schwarzer Belag zu finden gewesen. Mit einem Allzweckreiniger habe ich alles abgeschruppt und so hat sich nicht nur die Opbtik sondern auch der Geruch verbessert.

Sieht schon wieder viel besser aus. Die Fußbodenplatte habe ich erausgeschnitten. Es hatte viel sich Wasser darunter angesammelt und damit auch immer Gammel

3 Trailer instandsetzen.

Der Trailer, der bein dem Boot gewesen ist, war in einem recht desolatem Zustand. Vom Verkäufer wurde mit mitgeteilt, das nur die Bremsen ein wenig schwach gewesen waren. Na ja, das war ein wenig untertrieben. In die englische Konstruktion musste ich mich erst ein wenig hineindenken

Ich habe festgestellt, das sie falsch zusammen gebaut wurden und zwar so, das keine Bremswirkung erreicht konnte. Dazu sind noch einige andere Montagefehler gekommen. Nachdem alles gereinigt sortiert und wieder zusammen gesetzt wurde hatte das Ding auch wieder eine Funktion. Die zweite Baustelle war der Auflaufdämpfer, der keine Funktion mehr hatte. Interessanter Weise war ich in einer Werkstatt und hatte versucht Informationen zu bekommen. Erste Aussage: für den Anhänger gibt es keine Teile mehr. Aber … lassen sie ihn hier, wir machen ihn fertig und er bekommt dann auch TÜV.

Also habe ich die Recherche gestartet und alle Teile bekommen.

Ich habe einen passenden Auflaufdämpfer bekommen und eingebaut. Das Bremesngestänge hatte auch einiges abbekommen und musste „überarbeitet“ werden.

 

Da es angebrochen gewesen ist, keine Ersatzteile zu bekommen sind, musste ich reparieren.

Sauber geschweißt (alle Schweißscheine vorhanden) und alles hät. TÜV hat er auch schon bekommen.

2. Alle Undichtigkeiten beseitigen.

Leider habe ich keine Bilder von diesen Vorgängen. Was war zu tun? Alles ausbauen was man nicht benötigt wird. Alle alten Bohrungen habe ich verschlossen und auch den Mastfuß neu abgedichtet. Jetzt kommt nur noch ein ganz wenig Wasser bei ganz viel Regen. Aber auch das finde ich noch.